dot
dot

Aceton

Programme Note

Programmtext1:
Acetonperoxid (auch bekannt als APEX oder TATP) ist ein hochexplosiver Stoff mit der Schlagempfindlichkeit eines Initialsprengstoffs. Wie die meisten organischen Peroxide ist auch Acetonperoxid instabil und kann durch Stoß, Wärme, Reibung zerfallen und heftig detonieren, ist aber im Unterschied zu weniger gefährlichen Peroxiden viel empfindlicher gegen Schlag und Wärme. Alle Acetonperoxide sind hochexplosiv und bergen dadurch ein hohes Gefahrenpotential. Acetonperoxid sollte nach ersten Angaben der Sicherheitsbehörden bei den Anschlägen auf Londoner Flugzeuge im Jahr 2006 verwendet werden; allerdings ist es unwahrscheinlich, dass es den Terroristen gelungen wäre, den Sprengstoff rechtzeitig zu trocknen. Ebenfalls zum Einsatz kommen sollte es bei den geplanten Anschlägen der sogenannten "Sauerland-Gruppe", die dafür größere Mengen Wasserstoffperoxid zu kaufen versuchten.

Programmtext2:
Es geschah im August 1952 an der Südküste Englands. Der Wetterbericht kündigte Regen an. Es regnete 24 Stunden lang. Zwei kleine Flüsse wurden zu reißenden Sturzbächen und eine Flutwelle wälzte sich durch den Küstenort Lynmouth in der Grafschaft Devon. 34 Menschen ertranken und die Stadt wurde zum größten Teil verwüstet. Die Sturzfluten stiegen auf das 250fache der normalen Regenmenge. Bewohner des Ortes berichteten, dass vor der Flutkatastrophe mehrere Flugzeuge beobachtet wurden. Die BBC befragte einen Piloten zu dem Vorfall, der bestätigte, dass er damals große Mengen von Salzen versprüht habe. Bis heute bestreitet das britische Verteidigungs-ministerium, dass es geheime Wetterexperimente gegeben habe. Bekannt ist, dass mit Silberjodid schon in den 50er Jahren experimentiert wurde. Regen lässt sich künstlich herstellen, wenn Wolken mit Silberjodid "geimpft" werden. Aus einer mit Silberjodid versetzten Aceton-Lösung werden Wasser anziehende Salze frei. Diese verbinden sich mit den Eiskristallen und sinken durch das zunehmende Gewicht. Dabei schmelzen sie und gehen als Regen nieder. Am 15. August 1952 begann in Bedford, 300 Kilometer von Lynmouth entfernt, der Countdown des geheimen Wetterexperimentes "Cumulus". Das Ziel der Mission wurde sorgfältig protokolliert. Die Unterlagen wurden im Staatsarchiv unter Verschluss gehalten. Nach fast 50 Jahren wurden die geheimen Staatsakten des britischen Verteidigungsministeriums freigegeben.

Programmtext3:
Aceton ()

Gefahren für die menschliche Gesundheit:
Führt bei hohen Dampfkonzentrationen zur Bewusstlosigkeit. Reizt die Augen. Langanhaltender oder wiederholter Kontakt kann die Haut entfetten und zu Hautentzündungen (Dermatits) führen. Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen.

Sicherheitsrisiken:
Leichtentzündlich. Bei Gebrauch Bildung explosionsfähiger / leichtentzündlicher Dampf-Luftgemische möglich.

Symptome und Effekte:
Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Bewußsstlosigkeit, Trockene Haut. Reizwirkung auf Haut, Augen und Atmungsorgane.

Programmtext 4:
Aceton ()

Erste Hilfe - Einatmen:
An die frische Luft bringen. Nicht versuchen, das Unfallopfer zu retten, bevor ein geeigneter Atemschutz angelegt wurde. Falls das Opfer Atemprobleme hat oder ein Engegefühl in der Brust verspürt, ihm schwindlig ist, es sich übergibt oder nicht reagiert, mit 100% Sauerstoff beatmen oder reanimieren, falls erforderlich und in die nächste Krankenstation bringen.

Erste Hilfe - Haut:
Verschmutzte Kleidung entfernen. Den exponierten Bereich mit Wasser spülen und dann mit Seife waschen, falls vorhanden.

Erste Hilfe - Augen:
Die Augen sofort und mindestens 15 Minuten lang mit reichlich Wasser ausspülen und dabei die Augenlider offen spreizen. Für die weitere Behandlung zur nächsten Krankenstation bringen.

Erste Hilfe - Verschlucken:
Sofort handeln ! Kein Erbrechen herbeiführen. Falls das Opfer wach ist, Mund ausspülen und 1/2 bis 1 Glas Wasser zur Verdünnung des Materials zu trinken geben. Einer schläfrigen oder bewusstlosen Person bzw. einer Person mit Krämpfen keine Flüssigkeiten verabreichen. Für die weitere Behandlung zur nächsten Krankenstation bringen. Wird von selbst erbrochen, sollte der Kopf unterhalb der Hüften gehalten werden, um Aspiration zu vermeiden.

Programmtext 5:
Aceton ()

Schutzmaßnahmen:
Verwendete Geräte müssen angeschlossen und geerdet sein, um Funkenflug zu vermeiden. Alle offenen Flammen auslöschen, Zündquellen beseitigen, Funkenbildung vermeiden. Nicht rauchen. Alle möglichen Zündquellen in der Umgebung entfernen. Geeignete Behälter verwenden, um Umweltverschmutzung zu vermeiden. Nicht ausbreiten oder in Abflüsse, Gräben oder Flüsse laufen lassen, dazu Sand, Erde oder andere geeignete Barrieren verwenden. Versuchen den Dampf zu verteilen oder ihn an einen sicheren Ort leiten, zum Beispiel mit Hilfe eines Sprühnebels. Vorsichtsmaßnahmen gegen statische Aufladung treffen. Durch Erdung aller Geräte den elektrischen Stromfluss sicherstellen. Reinigungsmethoden: Rückstand mit einem Absorbens wie Lehm, Sand oder einem anderen geeigneten Material aufsaugen und ordnungsgemäss entsorgen. Mit explosionsgeschützten Absaugvorrichtungen entfernen oder in Behälter zur Lagerung/ Wiederaufbereitung pumpen.

Handhabung:
Einatmen und Kontakt mit dem Material vermeiden. Nur in gut belüfteten Bereichen verwenden. Nach der Handhabung gründlich waschen. Durch Anschließen und Erden aller Geräte den elektrischen Stromfluss sicherstellen. Die Fließgeschwindigkeit in den Leitungen während des Pumpens begrenzen, um elektrostatische Aufladung zu verhindern.

Lagerung:
Reinigung, Inspektion und Unterhalt von Tanks ist eine Spezialaufgabe, die die strenge Einhaltung bestehender Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Von entflammbaren, oxidierbaren Mitteln und korrosiven Produkten fernhalten. Der Dampf ist schwerer als Luft. Vorsicht vor Ansammlungen in Gruben und engen Räumen.